Erste Berichte über “sportliches” Rudern in Nordeuropa gibt es aus der Wikingerzeit. Kleinboote aus dieser Zeit weisen schon einige Ähnlichkeiten mit Sportruderbooten unserer Zeit auf.
Als Mutterland des heutigen Rudersports gilt allgemein und zu Recht England. Dort entwickelte sich aus den geruderten Yachten der Adeligen (gerudert und gesteuert erst einmal natürlich nicht von diesen selbst, sondern von geheuerten Leuten) und den Wettfahrten der Themsefährleute offensichtlich der Wunsch, diese Beschäftigung auch selbst zum Zwecke körperlicher Ertüchtigung auszuüben. Das Boot der Themsefährleute wurde dabei zur Urmutter des Sportruderbootes.
Diese Fahrzeuge – Thames-Skiff genannt – erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit als Freizeit und Tourenboote, insbesondere in England.
Der Wunsch nach schnelleren Booten für Rennen führte nach und nach zu immer leichter gebauten, schmaleren Konstruktionen und damit der Notwendigkeit, die Ruderauflagen (Dollen) außerhalb des Bootsrumpfes erst an hölzernen, später dann an eisernen Auslegern zu befestigen (vgl. Bild rechts).
Zur besseren Ausnutzung der Beinkräfte entwickeltew man dann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Gleitsitz, aus dem der heute bekannte Rollsitz wurde.
Diese Neuerungen wurden auch auf Wanderboote übertragen, die in ihrer Form aber eine weniger extreme Entwicklung nahmen.
Diese Entwicklungen waren um 1900 weitestgehend abgeschlossen, auch wenn noch in den 1920er Jahren einige Fachleute die Zweckmäßigkeit von Rollsitzen in Wanderbooten (Gigs) ablehnten.
Es entstand eine Fülle unterschiedlichster Typen, teilweise durch regionale Traditionen, teilweise aber auch bedingt durch die Erfordernisse der jeweiligen Ruderreviere.